Stromdüse bzw. Kontaktrohr für MIG/MAG-Brenner
Eine Stromdüse – gerne auch als Kontaktrohr, Stromkontaktrohr oder Kontaktdüse bezeichnet – ist ein Verbrauchsgegenstand beim MIG/MAG-Schweißen und mittlerweile zu einem Massenartikel geworden. Entsprechend vielseitig sind auch die Angebote auf dem Markt für Schweiß-Zubehör bzw. Verschleißteile. Jede Original-Stromdüse von ABICOR BINZEL ist ein Qualitätsprodukt, gekennzeichnet mit dem BINZEL-Punkt, das alle Anforderungen aus dem Schweißprozess erfüllt.
Die Stromdüse ist sicherlich das kleinste, dafür jedoch auch das wichtigste Verschleißteil, das man zum MAG-Schweißen benötigt. Eine Stromdüse wird in einem Handbrenner ebenso eingesetzt wie in einem Automatenbrenner oder einen Roboter-Schweißbrenner. Die Qualität des Materials und der Verarbeitung hat einen wesentlichen Einfluss auf den gesamten Schweißprozess wie auch die Standzeit und damit die Maschinenverfügbarkeit bzw. Verfügbarkeit des Schweißbrenners. Es ist also wichtig, bei der Wahl der Stromdüse auf deren Qualität zu achten. Stromdüsen von ABICOR BINZEL erfüllen alle an den jeweiligen Schweißprozess erforderlichen Kriterien und sorgen für hohe Standzeiten und lange Maschinenverfügbarkeit.
Alle Informationen auf einen Blick
Stromdüsen-Typen
Je nach Einsatz können bei einer Stromdüse pro Tag mehrere Kilometer Draht durch dieses kleine Verschleißteil durchlaufen. Umso wichtiger ist es, den für die Schweißaufgabe und Brenner richtigen Typ Stromdüse in guter Qualität einzusetzen. Hersteller von Schweißbrennern empfehlen in ihren Produkt-Katalogen bereits passende Stromdüsen – für Brenner und Schweißprozess. Standardgewindeanschlüsse gibt es in den Maßen M6, M8, M10 oder größer. Wichtig sind weiterhin die Gesamtgeometrie, die präzise, zentrierte Bohrung für den Drahtdurchmesser sowie das Stromdüsenmaterial. Für die exakte Bohrung setzt ABICOR BINZEL ein patentiertes Fertigungsverfahren ein. Grundsätzlich gilt beim Schweißen: je höher die Schweißleistung, desto größer die Dimension der Stromdüse.
Stromdüsen – Material & Eigenschaften
Für das Schweißen werden die Stromdüsenmaterialien E-Cu (Elektrolytkupfer), CuCrZr (Kupfer-Chrom-Zirkonium) und HDS (Heavy Duty Silver Tip, eine Spezialvariante mit einem Innenkern aus besonders verfestigtem Kupfer und damit sehr hoher Härte mit einem Mantel aus E-Cu) verwendet. Deren Eigenschaften und Vorteile im Überblick:
E-Cu-Stromdüse
Gefertigt aus reinem Elektrolytkupfer besitzt diese Stromdüse eine Vickers-Härte (HV) von ca. 110 bis 115. Durch die Reinheit ihres Kupfers ist eine sehr gute Stromübertragung, Wärmeübertragung und Wärmeleitfähigkeit gewährleistet. Da sie bereits bei einer Temperatur von ca. 260° C weich wird, eignet sie sich eher für den niedrigamperigen Bereich.
CuCrZr-Stromdüse
Die Legierungselemente Chrom und Zirkonium dieser Stromdüse eignen sich für höhere thermische Belastungen, da sie sehr hart sind. Verglichen mit der E-Cu-Stromdüse ist ihre elektrische Leitfähigkeit geringfügig niedriger, was jedoch für die meisten Prozesse nicht maßgebend ins Gewicht fällt. Die CuCrZr-Stromdüse hat eine Härte von ca. 168 HV und widersteht Temperaturen bis ca. 500° C. Sie hat sich als Standard-Stromdüse für den mittleren bis hohen Amperebereich etabliert mit niedrigem Verschleiß und gleichzeitig hoher Prozessbelastbarkeit und kommt vor allem bei flüssiggekühlten Anwendungen und beim Roboterschweißen zum Einsatz.
HDS-Stromdüse (Heavy Duty Silver)
Wo sogar eine CuCrZr-Stromdüse an ihre Belastungsgrenze stößt, kommt die HDS-Stromdüse zum Einsatz. Der Innenkern dieser Stromdüse um die Bohrung herum besteht aus dispersionsverfestigtem Kupfer mit einem mineralischen Bestandteil. Diese Kombination macht den Kern der HDS-Stromdüse extrem hart und sehr beständig gegen Wärme. Die Silberbeschichtung sorgt für eine extrem niedrige Spritzeranhaftung.
Sie kommt dort zum Einsatz, wo der Schweißprozess eine hohe Einschaltdauer und gleichzeitig eine hohe Leistungsaufnahme erfordert und wird gerne bei luftgekühlten Schweißbrennern verwendet bei grenzwertig hoher Amperebelastung wie z. B. bei:
- Fülldrahtschweißen
- Schiffs- und Behälterbau
- Erdbewegungsmaschinenbau
- Auftragsschweißen und Plattieren
Die HDS-Stromdüse von ABICOR BINZEL eignet sich ideal für die Roboter- und Automationsschweißtechnik, da sie den hohen Anforderungen an die immer weiter optimierten Prozesse erfüllt.
Stromdüse und Schweißdraht
Gibt es möglicherweise Empfehlungen, welche Stromdüse mit welchem Draht verwendet werden sollte? Pauschal kann man sagen, dass sich alle drei Stromdüsentypen (E-Cu, CuCrZr und HDS) mit jedem Draht schweißen lassen. Allerdings sollte man sich mit den Materialien und deren Eigenschaften ein wenig auskennen.
Ein Aluminiumdraht leitet beispielsweise weniger gut als ein verkupferter Draht, also kann man mit einer E-Cu-Stromdüse besser Alu schweißen, weil hier die Stromübertragung besser ist. Da sich Aluminium jedoch thermisch mehr ausdehnt, muss bei der Wahl der Stromdüse auf einen etwas größeren Innenbohrungsdurchmesser geachtet werden.
Die verschweißten Drähte können aus den folgenden Materialien bestehen:
- Verkupferter und unverkupferter Kohlenstoffstahl
- Edelstahl in jeglicher Legierung
- Aluminiumlegierungen
- Kupfer-Lötlegierungen (CuSi u. ä.)
- Sonderwerkstoffe, wie z. B. Nickel- und Titanlegierungen
- Fülldrähte
Je nach Beschaffenheit ihrer Oberfläche nutzen sich diese Schweißdrähte unterschiedlich ab. Schnell abnutzend bzw. hochabrasiv sind alle mit rauer Oberfläche wie beispielsweise Fülldrähte sowie einige unverkupferte Drähte. Beim Einsatz solcher Drähte sollte Stromdüse aus härterem Material gewählt werden wie die CuCrZr-Stromdüse.