xFUME® TIG: Absaugbrenner für sauberes WIG-Schweißen
Zuverlässige Punktabsaugung für hoch gesundheitsschädlichen Schweißrauch
WIG-Schweißen gilt als nahezu rauchfreies Schweißverfahren. Im Gegensatz zum MIG-Schweißen oder MAG-Schweißen entsteht merklich weniger sichtbarer Schweißrauch – doch der Schein trügt: Die entstehenden Rauchgase sind meist unsichtbar, aber umso gefährlicher, wenn sie eingeatmet werden.
WIG-Schweißen wird häufig bei Schweißarbeiten eingesetzt, wo es neben Qualität vor allem auf gute Optik ankommt. Materialien, die mit dem WIG-Verfahren geschweißt werden, sind beispielsweise Edelstahl, auch hochlegierter Edelstahl oder Aluminium, die sauber und gleichmäßig geschweißt sehr schön anzuschauen sind. Allerdings werden beim Schweißen solcher Materialien giftige Schweißrauchpartikel freigesetzt, die größtenteils unsichtbar sind, jedoch nicht weniger gefährlich. Werden diese eingeatmet, können schwerwiegende Langzeitfolgen auftreten wie beispielsweise eine Aluminiumstaublunge oder im schlimmsten Fall Krebs in den Atemwegen. Nicht sichtbarer Schweißrauch ist also trotzdem existent und muss am besten direkt am Prozess aufgenommen und abgeleitet werden, bevor er in die Umgebungsluft und die Atmungsorgane gelangen kann. Mit den gasgekühlten sowie flüssiggekühlten xFUME® TIG-Absaugbrennern hat ABICOR BINZEL speziell für das WIG-Schweißen Rauchgas-Absaugbrenner entwickelt, die den Schweißrauch am Ort des Entstehens aufnehmen und so verhindern, dass toxische Rauchgase eingeatmet werden können.
Die xFUME® TIG-Absaugbrenner sind ideal in der Anwendung mit einem mobilen Schweißrauch-Absauggerät von ABICOR BINZEL wie dem FES-200 W3 oder dem FEC W3. Beide Absauggeräte enthalten Filter der Rauchklasse W3 zusätzlich für legierten Stahl mit Legierungsbestandteilen wie Nickel und Chrom (hochlegierter Stahl mit x ≥ 30 % Nickel-Basislegierungen) und garantieren die zuverlässige Absaugung hoch gesundheitsschädlicher Rauchgase. Natürlich können die xFUME® TIG-Absaugbrenner problemlos auch an andere Modelle von ABICOR BINZEL oder Absauggeräte anderer Hersteller sowie auch Absaugeinheiten ohne W3 Zulassung angeschlossen werden.
Alle Informationen auf einen Blick
- Welche Gase entstehen beim WIG-Schweißen?
- Aktuelle Vorschriften und Regeln zur Schweißrauchabsaugung
- xFUME® TIG: Rauchgasabsaugung am Entstehungsort
- WIG-Rauchgas-Absaugbrenner xFUME® TIG im Detail
- Technische Daten des xFUME® TIG-Absaugbrenners
- Blogs über Schweißrauchabsaugung
- Videos über Schweißrauchabsaugung
- Dokumentation
Welche Gase entstehen beim WIG-Schweißen?
Mit dem WIG-Schweißverfahren werden einerseits Ozon und andererseits Stickstoffoxid erzeugt. Die Regularien für Arbeitsschutz TRGS 905 – Technische Regeln für Gefahrenstoffe Verzeichnis krebserzeugender, keimzellmutagener oder reproduktionstoxischer Stoffe – besagen, dass Ozon zu den Stoffen gehört, die als krebserregend eingestuft sind. Ozon bildet sich aus einer Reaktion zwischen Stickstoffoxid und Sauerstoff mit der Einwirkung von UV-Strahlung, die während des Schweißens durch den Lichtbogen entsteht. Ist die Stromstärke höher, steigt auch die Intensität der UV-Strahlung. Besonders hohe Ozonwerte werden beim Schweißen von Aluminium-Silizium-Legierungen sowie von Reinaluminium erzeugt.
Doch nicht nur aus dem Prozess gelangt Ozon mithilfe der UV-Strahlung außerhalb des Lichtbogens und somit in die Umgebung, auch die metallisch glänzenden Oberflächen des Werkstücks selbst reflektieren die UV-Strahlung. Das bedeutet, dass es auch in größerer Entfernung zum Prozess zu Ozonbildung kommen kann. Die geringe Rauchentwicklung beim WIG-Schweißen trägt außerdem dazu bei, dass die Ozonbildung verstärkt wird: Wenig Rauch ermöglicht es den UV-Strahlen, sich besser auszubreiten.
Überaus gesundheitsschädliche Gase, die beim WIG-Schweißen entstehen, sind Nickeloxid- und Chrom(VI)-Verbindungen. Sie entstehen beim Schweißen von rostfreiem Stahl und gelten gemäß unterschiedlicher Studien als Ursache für Krebs. Sie können bzw. dürfen nur mit einem speziellen Filter mit W3-Abscheidegrad aufgefangen und entsprechend der örtlichen Umweltbestimmungen entsorgt werden.
Aktuelle Vorschriften und Regeln zur Schweißrauchabsaugung
Nachfolgend haben wir einige wichtige in Deutschland geltende Regeln und Vorschriften zum korrekten Umgang mit gesundheitsschädlichem Schweißrauch aufgeführt – und deren Bedeutung für produzierende Unternehmen in der Schweißtechnik erläutert. Viele Länder haben ähnliche, aber auch schärfere Regeln und Vorschriften. Somit ist es wichtig, sich über diese in jedem Land umfassend zu Informieren.
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): DIN EN ISO 15012-1
Anhang I Nr. 2 »Partikelförmige Gefahrstoffe«:
„Stäube sind an der Austritts- oder Entstehungsstelle möglichst vollständig zu erfassen und gefahrlos zu entsorgen. Die abgesaugte Luft ist so zu führen, dass so wenig Staub wie möglich in die Atemluft der Beschäftigten gelangt. Die abgesaugte Luft darf nur in den Arbeitsbereich zurückgeführt werden, wenn sie ausreichend gereinigt ist.“
Das bedeutet: Werden beim Absaugen von Schweißrauch entsprechende Schweißrauch-Absauggeräte der Abscheideklassen W2* und W3** genutzt, darf die von diesen Geräten angesaugte Luft nach der Filterung auch wieder in die Arbeitsumgebung zurückgeführt werden.
* für das Schweißen von legierten Stählen mit Bestandteilen von Nickel und Chrom in einem Anteil von 5 bis 30 % zugelassen
** zusätzlich für das Schweißen hochlegierter Stähle mit einem Legierungsanteil mit mehr als 30 % Nickel und Chrom zugelassen
Schweißrauch-Vorschriften seit 2020: TRGS 528 und DGUV Regel 109-002
Zu Anfang des Jahres 2020 wurden die Schweißrauch-Vorschriften nach neuesten Erkenntnissen angepasst und in den Technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS) 528 »Schweißtechnische Arbeiten« aufgenommen – diese sind auch der Maßstab für die Berufsgenossenschaften, die regelmäßig Betriebe besuchen. Firmen, die Schweißerinnen und Schweißer in ihrer Produktion beschäftigen, müssen diese Regeln konsequent befolgen. Denn nur so können sie garantieren, ihren Verpflichtungen zum Thema Arbeitsschutz vollumfänglich nachzukommen.
Konkret werden die Schutzmaßnahmen in Substitutions-, lüftungstechnische und bauliche Maßnahmen aber auch Absaugung im Entstehungsbereich, Luftrückführung, organisatorische Maßnahmen sowie persönliche Schutzmaßnahmen bei Schweißarbeiten eingeteilt.
xFUME® TIG: Rauchgasabsaugung am Entstehungsort
Die Vorgaben für Unternehmen, die Schweißer beschäftigen, sind streng. Anforderungen an eine gesunde Arbeitsumgebung verlangen nach einer Weiterentwicklung der Technik. Mit den xFUME® TIG-Absaugbrennern hat ABICOR BINZEL luftgekühlte sowie flüssiggekühlte Rauchgas-Absaugbrenner entwickelt, die beim WIG-Schweißen mit Punktabsaugung ihren MIG/MAG-Absaugbrenner-Kollegen wie denen der xFUME® PRO-Serie und dem xFUME® COMPACT in nichts nachstehen.
WIG-Schweißen mit Rauchgasabsaugung ist trotz geringerer Rauchentwicklung beim Schweißen nicht weniger wichtig als Absaugung beim MIG-Schweißen und MAG-Schweißen. Die beiden xFUME® TIG-Absaugbrenner von ABICOR BINZEL sind leichte, handliche Rauchgas-Absaugbrenner, die mithilfe eines mobilen Rauchgas-Absauggeräts die gesundheitsschädlichen Rauchgase an ihrem Entstehungsort aufnehmen und herausfiltern. Absauggeräte mit Filterklasse W3 dürfen die gefilterte Luft direkt wieder an die Umgebung abgeben. Die Schweißrauch-Absauggeräte FES-200 W3 und FEC W3 sind solche Absaugeinheiten und bilden gemeinsam mit einem xFUME® TIG perfekt aufeinander abgestimmte Schweißrauch-Absaugsystemlösungen.
Die Punktabsaugung in Kombination mit einem Absauggerät wird mit Hochvakuumsystemen durchgeführt. Hier fließt bei hohem Unterdruck ein geringer Volumenstrom bei hoher Strömungsgeschwindigkeit der eingesaugten Rauchgase. Der während des Schweißprozesses freigesetzte Schweißrauch wird mithilfe einer speziellen WIG-Absaugdüse am Frontend des WIG-Absaugbrenners und damit unmittelbar an dessen Entstehungsort aufgenommen. Der Rauch wird in das mobile Absauggerät abgeleitet, dort im W3-Filter aufgefangen und die schädlichen Partikel herausgefiltert. Danach wird die gereinigte Luft wieder in die Umgebung abgegeben.
Geeignete Rauchgas-Absauggeräte von ABICOR BINZEL für xFUME® TIG:
WIG-Rauchgas-Absaugbrenner xFUME® TIG im Detail
Der luftgekühlte xFUME® TIG 150 bis 105 Ampere Wechselstrom (150 A Gleichstrom) bei 35 % Einschaltdauer und der flüssiggekühlte xFUME® TIG 260 W bis 185 Ampere Wechselstrom (260 A Gleichstrom) bei 100 % Einschaltdauer sind ideal geeignet für das Schweißen von Edelstählen, Aluminiumlegierungen sowie hochlegierten Werkstoffen in der allgemeinen Fertigung. Der flüssiggekühlte xFUME® TIG 300 W kann insbesondere bei hochamperigen Wechselstromprozessen – z. B. beim Schweißen von Aluminiumwerkstoffen – seine Stärken ausspielen. Selbstverständlich kann er auch für alle anderen WIG-Schweißverfahren eingesetzt werden.
Überall dort, wo überwiegend Materialien geschweißt werden, die beim Schweißen gesundheitsschädlichen Schweißrauch freisetzen, sind die xFUME® TIG-Absaugbrenner sichere und zuverlässige Werkzeuge für Schweißerinnen und Schweißer.
Neben der neu entwickelten, patentierten, kombinierten Schutz- und Absaugdüse kommt bei den xFUME® TIG-Absaugbrennern das 1000-fach bewährte Hochleistungs-Verschleißteilkonzept von ABICOR BINZEL mit Elektrodenhalter zum Einsatz. Dieses enthält Spannhülse und Spannhülsengehäuse in einem Teil vereint, bietet eine große Fläche für Stromübertragung und Wärmeableitung und sichert eine perfekte Positionierung der Wolframelektrode. Da mit diesem Konzept das WIG-Verschleißteil Spannhülse entfällt, macht sich das auch positiv in der Lagerhaltung und den Betriebskosten bemerkbar.
WIG-Schweißen wird dann angewendet, wenn die Schweißnaht eine besonders schöne Optik aufweisen soll. Weil hier oft sehr feine und präzise Schweißnähte entstehen, muss der WIG-Brenner besonders handlich und leicht sein und eine ideale Sicht auf den Prozess gewährleisten – so auch ein WIG-Absaugbrenner. Die WIG-Schweißrauch-Absaugbrenner xFUME® TIG haben eine kombinierte Keramik-Schutz- und Absaugdüse, die ein schlankes Frontend aufweist und dadurch eine sehr gute Sicht auf den Schweißprozess sicherstellt. WIG-Schweißrauchabsaugung wird mit xFUME® TIG ein Leichtes.
Die Vorteile xFUME® TIG auf einen Blick:
- Zuverlässige Absaugung von gesundheitsschädlichen Rauchgasen
- Herausragend in Ergonomie und Handling
- Patentierte, kombinierte Keramik-Schutz- und Absaugdüse für schlankes Frontend
- Sehr gute Schutzgasabdeckung
- Geeignet für alle mobilen Rauchgas-Absauggeräte besonders für die mit W3-Filterklasse
Technische Daten
Typ: | xFUME® TIG 150 | xFUME® TIG 260 W | xFUME® TIG 300 W |
Kühlart | gasgekühlt | flüssiggekühlt | flüssiggekühlt |
Belastung (A) | |||
DC | 150 | 260 | 300 |
AC | 105 | 185 | 210 |
ED (%): | 35 | 100 | 100 |
Elektroden-Ø (mm) | 1,0 - 2,4 | 1,0 - 3,2 | 1,0 - 3,2 |
Volumenstrom m3/h | |||
Absaugdüse | 14,8 | 14,8 | 14,8 |
Verbindungsstück | 28,9 | 23,7 | 26,7 |
Blogs über Schweißrauchabsaugung
- Die 11 häufigsten Fragen zur Schweißrauchabsaugung
- Schweißrauch-Absaugbrenner – diese 5 Fehler sollten Sie vermeiden
- Was Sie bei Schweißrauch-Filtern beachten sollten
- Die richtige Absauganlage zum Schweißrauch absaugen
- Absaugung von Schweißrauch: Vorschriften und Schutz
- Mobile Schweißrauchabsaugung – Der clevere Arbeitsschutz für Schweißer
Noch mehr Informationen über Absaugtechnik finden Sie in unserem »ABIBLOG«.
Explainer: xFUME® ADVANCED
xFUME® ADVANCED – Ideal geeignet für ABICOR BINZEL Rauchgas-Absaugbrenner
Explainer: xFUME® FLEX
Mehr Videos zum Thema Schweißrauchabsaugung finden Sie im »ABICOR BINZEL YouTube-Kanal« .